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Daniel Meier
Foto-Artist / Basel / Switzerland
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Foto Gallery Eine düstere, laute Produktionshalle in Russland. In der Luft liegen penetrante und reizende Dämpfe. Das Licht ist punktuell an den wichtigsten Orten, 10m hoch an der Decke, montiert. Die Leistung der Birnen lässt zu wünschen übrig und das gespendete Licht entspricht etwa das eines vergangenen Sonnenunterganges. In diesem Labyrinth, von diversen Stockwerken mit verschiedenen Plateaus, auf denen diverse Rohrleitungen, Apparate und Maschinen stehen, kommt man anfänglich nicht zurecht und geht schnell verloren, wenn man nicht aufpasst. Die Vorstellung, dass die Arbeiter hier viele Jahre, ja sogar Jahrzehnte, verbringen, lässt mich nachdenklich stimmen, und in Ihre Lage versetzen. Viele Gedanken, getrübt durch diese wirklich starken Eindrücke, schwirren in meinem Kopf herum. Ein Gedanke jagt den anderen. Warum arbeitet jemand freiwillig hier? Warum gibt es keine Gehör- und Atemschütze? Was verdient ein Arbeiter hier in diesem menschenfeindlichen, aber durch Menschenhand geschaffenen Ort? Warum sind die Fenster geschlossen? Wie kann ich hier etwas Positives für die eingeschüchterten Mitarbeiter“ tun? Wie kann ich helfen? Warum kümmert sich niemand für ein besseres Arbeitsklima? Warum---? Gedanken und Fragen, die teilweise von der Mannschaft beantwortet werden, andere nicht. In erster Linie fand ich neben dem "Hässlichen" auch Schönes, wie Licht, Schatten, Strukturen, buntes, farbiges, belangloses und interessantes... Ich fand es faszinierend mit meiner kleinen Kamera, verbotenerweise, auf Entdeckungsreise zu gehen. In jeder Ecke, hinter jeder Tür, auf jedem Stockwerk erwarteten mich so viele neue und faszinierende Eindrücke. Ich fühlte mich teilweise überfordert, da die Anzahl Fotos, die ich mit meiner Kamera einfangen wollte, riesig wurde, und in so kurzer Zeit einfach nicht bewältigbar war. Ich wollte diese Eindrücke für mich mitnehmen, mit dem Bewusstsein, dass ich hier wahrscheinlich nicht mehr herkomme. Ich anlaysierte jede Lichtquelle und suchte nach dem "Bild". Ich fühlte mich wie auf einer Jagd, auf der die Foto-Beute einfach nicht entgehen durfte. Die Beute war in diesem Fall die noch unbeachteten Fotoausschnitte die auf eine Entdeckung warteten. Nie zuvor wurden diese hässlich schönen“ Orte abgelichtet. Meine Dolmetscherin bekam es mit der Angst zu tun, und gab mir zu verstehen, dass "SIE" uns noch, wegen Spionage, die Kamera wegnehmen , und vom Werk verweisen würden. Ich hatte also, neben dem bedrückenden Gefühl des gesundheitsgefährdeten Ortes und dem Foto-Jagdfieber, eine zusätzliche Angst entdeckt zu werden. Zumal Sie mich diesbezüglich mehrere male gewarnt hatten. Bei genauem Betrachten der normalen Umgebung durch die Kameralinse, entdeckte ich Formen und Farben, die ich von blossem Auge nie gesehen hätte. Jeder hier im Betrieb läuft tag täglich durch den Betrieb, ohne dem SCHÖNEN eine Beachtung zu schenken. Ich selbst entdeckte diese Schönheit auch erst nach vielen Tagen Aufenthalt in dieser unwirklichen Welt des russischen Arbeits- Alltags. Je mehr ich schaute und fotografierte, desto mehr Schönheit entdeckte ich. Nach meiner Rückkehr in die Schweiz lud ich die Fotos auf den PC. Für aussenstehende Betrachter sind teilweise keine eindeutigen Verbindungen zu einer Kalimine ersichtlich / resp. fühlbar. Es könnte genau so gut in der freien Natur, z.B. in einer Höhle, fotografiert worden sein. Die dürftigen Lichtverhältnisse in der Anlage ergaben teilweisen einen Grünstich auf den Fotos. Die Fotos dienten für das weitere Schaffen mit Baumfotos, welche mit den Industriestrukturen vermischt wurden. Teilweise sind diese Strukturen als Hintergrund oder in den Baumstämmen eingearbeitet worden. Dadurch entsteht eine Verbindung von Natur und Industrie. Die Schönheit, die in dieser hässlichen“ Produktionsanlage verborgen ist, ist von Menschenhand geschaffen, jedoch nicht als solche identifizierbar. Sie wird erst durch die Betrachtung auf dem Fotoausschnitt erkennbar. Meine Inspiration! Daniel Meier